Gemeindebrief
Dezember 2024 – Februar 2025

Begrüßung

Gleichnisse – erste Erinnerungen

Wir schreiben das Jahr 1959. Gemeinsam mit meiner heutigen Frau Dagmar besuche ich die dritte Klasse der Friedrich-Rückert-Volksschule im fränkischen Erlangen. Das dritte Schuljahr hat gerade begonnen. Wir haben eine neue Klassenlehrerin bekommen: „Fräulein“ Track . Eine kleine, gedrungene Mittvierzigerin, immer im schwarzen Kleid oder Kostüm, mit Dutt und feuchter Aussprache. Sehr präsent, streng und autoritär. Sie ist Lehrerin und ausgebildete evangelische Diakonissin.
Ihr Ziel: sie möchte uns Drittklässler optimal auf das Gymnasium vorbereiten: Lesen, Schreiben, Formulieren, Rechnen, Musik und vor allem auch Religion sind ihr ganz wichtig. Wie in Bayern damals üblich, werden wir ordentlich „getriezt“. In Religion lernen wir alle bekannten Paul-Ger-hard-Lieder kennen und singen. Das kommt mir noch heute im Gottesdienst zugute. Im Mittelpunkt des Religionsunterrichtes stehen die biblischen Geschichten, insbesondere die Gleichnisse Jesu. In der Erinnerung haben wir die Mehrheit der 39 Gleichnisse durchgesprochen. Viele sind mir bis heute in bester Erinnerung, zumal wir die Gleichnisse laut vorlesen mussten. Die Metaphern und die bildhafte Sprache sind hängengeblieben. Die direkte, knappe Rede. Vom Bild zur Bedeutung und die Analogie zum Heute. Das alles hat uns „Fräulein“ Track damals schon vermittelt. Dafür bin ich ihr dankbar.
Deshalb freue ich mich, dass die Redaktion des Gemeindebriefes gemeinsam mit der Lanker Redaktion beschlossen hat, die kommenden Gemeindebriefe dem Thema „Gleichnisse“ zu widmen.
Ich wünsche viel Ertrag bei der Lektüre
Ihr Wolrad Rub

Inhalte sicher teilen